C 2 2025 Joh 2, 1-11
Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge.
Nichts Besonderes
nur das, was der Reinigungsvorschrift der Juden entsprach:
Füße waschen, alltägliches Ritual.
Mehr erwartet niemand von diesen Krügen.
Fast niemand …
Es ist so, wie bei uns:
Wir haben nicht gerade Besonderes anzubieten,
nur das Alltägliche, das Gewohnte,
das, was keine großen Erwartungen weckt,
sondern seinen vorhersehbaren Zweck erfüllt;
das mit der Zeit vielleicht auch ziemlich wässrig Gewordene,
oftmals das, was leer geworden ist, erschöpft und trocken –
leer und trocken, wie die steinernen Wasserkrüge auf der Hochzeit zu Kana.
Es steht da so rum.
Es ist da,
aber eigentlich zu nichts Besonderem bestimmt. Alles wie immer!
Konnten die Krüge ahnen,
konnten diejenigen, die sie füllen werden, ahnen, davon ausgehen,
dass mit ihnen etwas Einzigartiges geschieht?
Können wir ahnen, können wir davon ausgehen,
dass unser alltägliches Tun etwas Besonderes wird?
Offenbar ist das Alltägliche, ist das Wässrige genau das,
was auf der Hochzeit, auf der großen Feier fehlt,
damit das Kostbare eben nicht ausgeht;
offenbar ist das Alltägliche, ist das Wässrige genau das,
was dem Fest Dauer verleiht und guten Geschmack,
denn der kann ausgehen wie der Wein auf einer Hochzeit –
und dann ist alles vorbei.
Es standen dort sechs steinerne Wasserkrüge.
Jeder von uns wird sie mit seinen persönlichen Alltäglichkeiten gefüllt haben,
denn jeder von uns wird genug Alltag haben, der da steht,
vielleicht auch schon abgestanden ist,
aber immer noch seinen Dienst erfüllt,
eben so, wie die steinernen Wasserkrüge zur Reinigung ihren Dienst erfüllen.
Jesus bittet darum, die Krüge zu füllen, das hinein zu gießen, was wir haben,
von dem wir glauben, genug zu haben:
Wasser und Alltag.
Was daraus wird: Wir wissen es nicht, können es nicht ahnen.
Der, der sich wohl auch bitten lässt, hellhörig ist für Bitten,
der lässt sich nicht vereinnahmen,
von Maria nicht, der er sagt: „Was willst du von mir, Frau?“
und von uns nicht,
die wir nicht wissen, wann seine Stunde gekommen ist.
Dennoch:
Wir füllen die Krüge wie damals die Diener.
Nichts anderes, als das zu tun, was er sagt: Das zu bringen, was wir haben.
Es wird Krüge füllen,
es kann leer Gewordenem einen neuen Inhalt, einen neuen Zweck verleihen
wie die Wasserkrüge, die zu Weinkrügen werden.
Da sind wir mitten drin in der Geschichte,
wir bringen und niemand weiß, wie es weiter geht:
Wie damals die Diener es nicht wussten,
der für das Festmahl Verantwortliche nicht, der Bräutigam nicht.
Unsere Aufgabe ist zu bringen…