A 5 2020 Mt 5, 13-16
Licht ist kostbar.
An den Tagen, wo es nicht richtig hell wird, wo alles grau scheint,
spüren wir es.
Und wir spüren es im Aufatmen, wenn die Sonne scheint.
In Zeiten, in denen Licht nicht auf Knopfdruck zu haben war,
bedeutete die Beschaffung des Lichtes Aufwand.
Ein Feuer musste entzündet und behütet werden.
Die Bibel hebt im Schöpfungsbericht die Bedeutung des Lichtes hervor.
Das erste Wort Gottes, das sie überliefert: es werde Licht.
Licht ist Leben.
Nicht umsonst sagen wir zur Geburt, zum Eintritt ins Leben:
jemand erblickt das Licht der Welt.

Ebenso kostbar ist das Salz,
auch wenn wir es heute für ein paar Cent erwerben.
Eine Speise ohne Salz: kaum denkbar.
Früher nannte man Salz das weiße Gold: unentbehrlich,
und nicht so leicht zu beschaffen.

Licht und Salz ist die Kostbarkeit gemeinsam.
Auch wenn sie unseren Geldbeutel nicht mehr arg belasten,
ohne Licht und Salz können wir nicht leben.
Kostbarkeit ist eben keine Frage, die die Geldbörse entscheidet,
wie so oft in unserem Leben:
manches kostet kaum etwas und ist doch unbezahlbar.

Jesus schätzt die Ihm Zuhörenden so ein:
unbezahlbar und kostbar.
Was für eine Aussage:
bevor wir sie schnell funktional verstehen als moralische Aufforderung,
wir sollen die Welt heller machen und dem Leben Geschmack geben,
sind diese Worte erstmal eine Zusage:
Du bist eine Leuchte, ein Lichtblick.
Weil es Dich gibt, bekommt das Leben selbst Geschmack.

Licht leuchtet, indem es da ist.
Salz würzt, indem es da ist.
Wer von Jesus hört, Du bist Licht, Du bist Salz, darf hören:
Du bist unverzichtbar, Du bist notwendig.
Diese Botschaft kann nur der Glaube, kann nur die Liebe vermitteln.
Die Natur fragt nicht danach, ob es uns gibt,
und einem beziehungslosen Miteinander ist es ebenfalls gleichgültig.
Nur in der Liebe bekommen wir
unverwechselbare Bedeutung und Notwendigkeit,
nur der Glaube sagt uns, Du bist kein Zufall, Du bist absolut gewollt,
ins Leben gerufen.

Licht gehört auf den Leuchter.
Du musst Dich nicht verstecken.
Du darfst präsent sein, du gehörst präsentiert.
Ja, du darfst dich wichtig nehmen, dich ernst nehmen.
Wie oft gelingt Leben nicht, weil Menschen sich selbst nicht wichtig
oder auch zu wichtig nehmen.
Finde Dein Maß, deinen Leuchter, der Dich zum Strahlen bringt.
Die Rose blüht einfach.
Indem sie sich Blatt um Blatt entfaltet, beginnt sie zu leuchten und zu duften.
Sie hält sich nicht zurück.
Ihr seid: Licht, Salz, Stadt auf dem Berg.
Nicht ihr müsst, ihr sollt, sondern: ihr seid.

Wir kennen die sogenannten „Ich bin“ Worte Jesu,
in denen zum Ausdruck kommt, wer Er für die Menschen ist:
Ich bin die Tür, ich bin das Licht, ich bin der Weinstock,
ich bin das Brot des Lebens, ich bin der gute Hirt,
ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben,
ich bin die Auferstehung und das Leben.
Ich bin.

Ihr seid.

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