A 12 2020 Mt 10, 26-33
Fürchtet euch nicht vor den Menschen.
Gar nicht einfach.
Menschen können unberechenbar sein,
sie sind sich nicht unbedingt wohlgesonnen.
Die Motive dafür sind unterschiedlich:
die Angst, zu kurz zu kommen, das Gefühl der Benachteiligung,
Neid, Unbeherrschtheit, Unsicherheit, mangelndes Selbstwertgefühl,
und vieles mehr.
Lasst die Furcht nicht das Sagen haben
prägt Jesus den Aposteln ein.
Denn hätte die Furcht das Sagen, würden wir uns nie hinauswagen.
Wir würden uns verschließen.
Wir verstehen, warum wir sagen:
in Jesus glauben wir an einen aufgeschlossenen Gott,
der sich weit hinaus wagt, über alle Grenzen hinweg.
Furcht vor den religiösen Tonangebenden hält Ihn nicht zurück.
Ich glaube, dass wir heute noch von Ihm reden,
hat auch mit Seiner Furchtlosigkeit zu tun.
Was macht Menschen furchtlos?
Ein starker Rückhalt.
Für Jesus ist es Sein himmlischer Vater.
Ihn weiß Er hinter sich.
Und darum steht Jesus nicht mit dem Rücken zur Wand.
Darum kann Er mutig und souverän den Menschen über den Sabbat stellen,
darum kann Er mutig und souverän
Sein Handeln an der Not der Menschen ausrichten
und nicht der Versuchung erliegen, den Mächtigen der Welt zu gefallen
und all jenen, in dessen Ansehen man sich sonnen könnte.
Gott steht hinter Dir.
Eine Botschaft, die man sich gar nicht oft genug sagen lassen kann;
eine Botschaft, die man anderen gar nicht oft genug sagen kann.
Aber Halt:
im Lauf der Kirchengeschichte gab es genug Menschen,
die Gott hinter sich glaubten und Unheil angerichtet haben.
Religiöse Fanatiker, Fundamentalisten berufen sich auf Gott
und sind Menschen gegenüber unbarmherzig und hart.
Als Christen haben wir so etwas wie einen Gradmesser dafür,
um zu erkennen, was von Gott kommt,
oder wovon wir annehmen dürfen, dass Er dahinter steht.
Der Gradmesser ist, ob es den Menschen menschlicher macht.
Schließlich glauben wir in Jesus
die Güte und Menschenliebe Gottes erschienen.
Gerade wegen Seiner Menschlichkeit haben Menschen Ihn Gott nah,
als Gottes Sohn gesehen und geglaubt.
Der in Gott geglaubte Rückhalt macht Menschen furchtlos.
Und furchtlos wird, wer die Furchteinflößenden durchschaut.
Einsicht entmachtet.
Gott trauen wir dieses tiefe Einsehen zu.
Das macht Jesus so kompromisslos, so leidenschaftlich, so mutig.
Er sieht, warum Menschen so sind, wie sie sind.
Als Angeklagter vor Seinem Tod
lässt Er sich weder von weltlichen noch von religiösen Obrigkeiten einschüchtern.
Sie können mit Ihm machen, was sie wollen,
sie berühren Sein Innerstes nicht.
Damit stößt Er sie vom Thron, genau in dem Augenblick,
in dem sie sich als Gewinner wägen.