1. Advent B 2023
Warten – Wachen.
Nachtwache. Das Feuer nicht ausgehen lassen.
Hüten. Behüten. Nachlegen.
Dem Morgenrot entgegenfiebern.
Da sein. Für jemanden da sein.
Dunkelheit aushalten. Mit Müdigkeit kämpfen.
Nicht das Weite suchen sondern das Naheliegende.
Ein Ziel haben – kein Ziel haben.
Schweigen. Dem eigenen Atem lauschen.
Entschleunigen.
Unruhe zulassen. Angespannt sein.
Eine warme Decke.
Nichts gleichzeitig tun.
Den Tränen ihren Lauf lassen.
Innehalten.
Dem Traum Raum geben.
Das Licht nähren.
Herausgefordert sein.

Wachen – Warten.
Weil etwas aussteht.
Weil ich glaube, dass sich etwas ereignen könnte.
Weil ich den Zeitpunkt nicht kenne und nicht bestimme.
Weil ich dabei sein will.
Weil ich nicht anders kann.
Weil es noch genug anzunehmen und zu lieben gibt.
Weil es dran ist.
Weil es Verheißungen gibt.

Wachen – Warten.
Mit einer Melodie im Sinn.
Mit einer Wärmflasche.
Mit einer entzündeten Kerze.
Mit wahrnehmenden Ohren.
Mit Geschichten, die dich berühren.
Mit Zuversicht.
Mit anderen Menschen.

Wachen – Warten.
In den Pausen.
In den Krankenzimmern und Schützengräben.
Im Chaos, wenn alles drunter und drüber geht.
Im Schweigen zwischen den Worten.
Im Horchen.
Im gegenwärtig sein.
Im ruhig werden.
In der Nacht.
Im Gebet.

Wachen – Warten.
Um ewige Kreisläufe aufzubrechen.
Um Frieden stiften zu können.
Um nicht aus der Haut zu fahren.
Um das Leben wahrzunehmen.
Um zu schauen, worin ich gründe.
Um zu hören, was mein Auftrag ist.
Um zu merken, wenn ich etwas sagen oder tun kann,
was sonst so niemand sagt und tut.
Um Unrecht zu erkennen.

Wachen – Warten.
Auf ein Wort, das mich lange trägt.
Auf eine Begegnung, die schön ist.
Auf ein Schweigen, das spricht.
Auf einen Luftzug voller Energie.
Auf den Tag, an dem überall Friede ist.
Auf den Augenblick, wo es endlich stimmt, dass alles gut ist.

Warten – Wachen.
Heute. Jetzt. Jederzeit.
Denn immer sind Worte unterwegs.
Denn immer machen sich Engel auf.
Denn immer ist Gott im Kommen.

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