Im Zuge der Herausstellung der Taufberufung in der Entwicklung des Zukunftsbildes des Erzbistums Paderborn, aber auch angeregt durch ein schon seit fast 20 Jahren bestehendes Baptisterium in Bochum-Höntrop konkretisierte sich die Idee, innerhalb des Erzbistums in der Agneskirche einen besonderen Ort zu schaffen, der die Taufe und das, was sie bedeutet, sehr sinnenfällig erlebbar macht.
Die Realisierung eines solchen Baptisteriums in der Apsis der Kirche soll natürlich vor allem Taufort sein für alle, die durch Hinabsteigen in das Becken das Sakrament empfangen möchten. Das Untertauchen, das Verschwinden des alten Menschen, das Auftauchen des neuen Menschen wird erlebbar. Das Zeichen kommt kräftig zum Ausdruck, anders als mit drei Tropfen Wasser.
Darüber hinaus möchten wir diesen Ort als katechetischen Ort. Die im Entwurf das Baptisterium umgebenden zwei Halbrundbänke laden zum Verweilen ein, zur Taufkatechese, aber erinnern auch an die Brunnengeschichte mit der Frau am Jakobsbrunnen. Der Ort stellt damit unaufdringlich aber deutlich die Frage: woraus schöpfst Du? Wo fließt Dein Lebensquell? Das erste und wichtigste Sakrament, das wir haben, kommt aus der Nische.
Und wir möchten die Verbindung ziehen zum Sterben. Wir möchten ein sprechendes Bild ermöglichen in dem Moment, wo bei Seelenämtern oder Trauerfeiern der Sarg oder die Urne über dem Baptisterium auf zwei Holzleisten stehen und damit eine Predigt ohne Worte bildet: wir sind mit Christus begraben worden in der Taufe auf seinen Tod, um auch mit ihm aufzuerstehen. Eine Prozession hin zu diesem Ort, sei es zur Taufe, sei es im Rahmen der Trauerfeier zeigt: Anfang und Ende und alles dazwischen liegt in Gottes Hand. In der Taufe schon sind wir gestorben und auferstanden, die Verbindung zum Taufsakrament zeigt sich.
Wir glauben, dass dieser Taufort nicht auf Anhieb, aber dafür nachhaltig wirkt, die Entschiedenheit eines christlichen Weges zum Ausdruck bringt, veranschaulicht, dass wir ganzheitlich mit Leib und Seele unterwegs sind, und Körper und Seele eine Einheit bilden, dass Gott auch in jeder Niederung und noch so grauen Alltäglichkeit zu finden ist.
Siehe auch: http://www.derdom.de/artikel/ein-starkes-symbol-der-vollendung